Der Frühling naht – und mit ihm die Heuschnupfenzeit

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Das Erblühen von Bäumen und Blumen ist reizvoll – in zweierlei Hinsicht. Was das Auge der einen erfreut, lässt das der anderen (von Heuschnupfen geplagten) jucken und tränen. Und nicht nur das Auge ist voller Flüssigkeiten, auch die Nase trieft und Niesattacken begleiten uns durch den Tag, das Befinden ist beeinträchtigt, gelegentlich ergänzt durch ein Kratzen im Hals. 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung sollen hierzulande wohl betroffen sein, doch nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Allergien weiter auf dem Vormarsch und es könnte künftig jeder Zweite davon in Mitleidenschaft gezogen werden.


So kommt es zum Heuschnupfen


Die in den Pollen enthaltenen Eiweißstoffe lösen bei den Geplagten jene Überreaktion des Immunsystems aus, die als Rhinitis allergica, allergische Rhinitis oder Pollinosis bezeichnet wird. Im Normalfall beachtet unser Organismus diese Eiweißstoffe nicht, hat er sie aber unsinnigerweise als feindlich eingestuft, will er sie bei Schleimhautkontakt unverzüglich ausniesen, ausschwemmen … Also kommt es zur Produktion von Antikörpern, die Histamin freisetzen, das wiederum die bekannten Effekte/Beschwerden verursacht.
Mit diesen Pollen haben wir einiges gemein: Bei schönem, trockenen und sonnigen Wetter sind sie am liebsten unterwegs. In ländlichen Gegenden gerne als Frühaufsteher, bevorzugt zwischen 4 und 9 Uhr, in den Städten laufen sie zwischen 19 und 22 Uhr zur Höchstform auf.


Allergie-Strategie


Allergologen haben verschiedene Möglichkeiten, den Tätern auf die Spur zu kommen. Hier ist zunächst der Pricktest zu nennen, Kreuz- und Nahrungsmittelallergien lassen sich mittels einer Blutuntersuchung identifizieren. Alternativ wird auch ein Provokationstest (etwa im Vorfeld einer Hyposensibilisierungs-Therapie, auch als Desensibilisierung oder spezifische Immuntherapie bezeichnet) durchgeführt.
Ist der Feind erst enttarnt, kann man seinen Attacken ausweichen – Pollenflug-Kalender oder -Apps helfen uns dabei (Expositionsprophylaxe).
Um die reizenden Pollen nicht mit ins Bett zu nehmen ist es sinnvoll, zumindest während deren Hoch-Zeit, getragene Kleidung außerhalb des Schlafzimmers zu belassen und die Haare vor dem Schlafengehen abzuspülen.
Apropos "abspülen": Zweimal täglich eine Nasendusche anzuwenden verhindert, dass die Pollen sich an den winzigen Nasen-Flimmerhärchen ansammeln. Die Abwesenheit von Pollen in der Nase bedingt eine sofortige Linderung. Diese Ansicht vertritt auch der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB).
Antihistaminika/Histamin-Rezeptorenblocker sind weitere Verbündete im Kampf gegen die Pollen-Provokation, da sie die Wirkung des vom Körper produzierten Histamins schwächen oder aufheben. Es gibt verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige OTC-Präparate. Sehr gut bewährt haben sich Kombi-Sets, bestehend aus Antiallergie-Nasen- und Augentropfen, die für ein schnelles Nachlassen der Beschwerden sorgen.
Auch Schwarzkümmelöl (in Kapseln erhältlich), Zink, Vitamin C und Magnesium tragen dazu bei, unser übereifriges Histamin in die Schranken zu verweisen.

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